Trotz der grossen Pagan Metal Welle in den letzten Jahren, kennt man von der grünen Insel erstaunlich wenige Bands, hauptsächlich sind dies immer noch Cruachan, Waylander und Primordial. Und im Schatten von letzterer stehen die Herren von Mael Mórdha ganz besonders. Vor fünf Jahren haben die zwei Gruppen zwar zusammen eine Split-LP rausgebracht, aber mittlerweile ist nur die eine von beiden auf stetigem Erfolgskurs.

Mael Mórdha werden es deswegen wahrscheinlich hassen, dass in jedem ihrer Reviews der erwähnte Bandname mit "P" fast öfter auftaucht als ihr eigener. Aber ich bin mir sicher, dass jede Person, die "Manannán" antestet, unweigerlich an Primordial denken muss. Denn wie diese kombiniert das Quintett düsteren, schwermetallischen Sound mit sehr prägnantem Gesang, der etwas klagendes und gleichzeitig pathetisches hat. Mir ist es anfangs wirklich schwer gefallen, Mael Mórdha als eigenständige Band zu sehen. Nach mehrmaligem Durchhören sind mir dann aber doch glücklicherweise gewisse Unterschiede aufgefallen.

Die Jungs um Roibéard Ó Bogail preisen sich selbst unter dem Titel "Gaelic Doom Metal" an. Dies ist meiner Meinung nach jedoch eine nicht wirklich korrekte Bezeichnung, denn doomige Stimmung kommt gar nicht so oft auf, meistens sind die Musiker im schnelleren Bereich unterwegs, eher in Richtung Death Metal. Und das mit der gälischen Prägung hätte man vor allem mit einigen Songtexten in dieser alten Sprache mehr unterstreichen können. Dafür sind zwischendurch Passagen mit Thin Whistle-Geflöte ziemlich harmonisch in den Sound eingebaut.

Der Gesang ist bei längerem Abhören wirklich vielseitig; es sind wehmütige Klar-Gesänge, Growls, zweistimmige Strecken und kurzzeitig sogar etwas in Richtung Heavy Metal Screams dabei. Insgesamt ist die stimmliche Untermalung von Roibéard ganz passabel. Die höheren Tonlagen kriegt er jedoch nicht sonderlich gut hin, dafür die Growls schon und diese passen auch besser zur Musik.

Für's Fazit muss ich noch einmal den direkten Vergleich mit Primordial machen: Hätte ich zwischen "To The Nameless Dead" und "Manannán" die Wahl, würde ich immer dem ersteren Werk den Vorzug geben. Was der Grund dafür ist, kann ich nicht einmal konkret sagen, jedoch ist die ganze Atmosphäre einfach besser. Trotzdem möchte ich betonen, dass Mael Mórdha einen ordentlichen Job abliefern und ihre Lieder alle sehr eingängig sind. Diejenigen, die auf Primordial stehen, für die ist "Manannán" also auf jeden Fall schon fast ein Pflicht-Kauf.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Grau Records

Veröffentlichung

6/2010

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal