Es ist für mich teilweise schwer in Worte zu fassen, was ich bei gewissen Alben denke. Vielfach könnte ich manches einfach in ein paar wenige Worte kleiden, doch ich denke gerade an diesem Werk möchte ich mal etwas weiter ausholen.

Also will ich mal versuchen, das was Meti Bhuvahs Musik auf deren gleichnamigem Debüt so ausmacht darzulegen. Wenn man rein nach dem Cover ginge, müsste man eigentlich eine etwas verträumtere Art des Black Metal erwarten und so wird man beim ersten Einlegen der CD überrascht, das unglaublich roher, schlecht produzierter Black Metal aus den Boxen klirrt. Ich glaube, derartige Produktionen sind heute gar nicht mehr möglich, ausser wenn man auf originalgetreues Equipment der frühen 90er zurückgreift oder das ganze digital verschlechtert, denn das ganze klingt wirklich wie ein Rasenmäher. Leichte Schmerzen können einem die Becken bereiten die bei der Wiedergabe eher einem enervierenden Pfeifen gleichkommen und so Leuten, die noch nicht mit einem Tinnitus gesegnet sind, ebenjenen verpassen. Ein Glück greift mein Gehör dem bereits voraus.

Aus songwriterischer Sicht hebt sich das ganze wirklich nicht hervor. Es ist rumpelnder Black Metal mit viel Ufta-Ufta-Rhythmik. Die Riffs selbst greifen dabei kaum auf mehr als zwei bis vier Akkorde zurück und mit Riffs wird an und für sich auch gut und gerne einmal gespart. Das ist an und für sich überhaupt nichts Schlechtes, denn wenn man es schafft, wahrlich grandiose Riffs und Melodien dazu zu schreiben kann man diese auch eine halbe Stunde lang wiederholen. Wie sich daraus schon herausliest, sind hier allerdings kaum derartige Riffs vorhanden, was aber zum Glück dadurch ausgeglichen wird, dass die meisten Stücke die Drei-Minuten-Marke nicht überschreiten und somit auch das Gesamterlebnis nur knappe 34 Minuten dauert. Was mich aber wirklich an den Riffs stört ist, dass sie auf nichts abzielen und damit auch keinerlei Atmosphäre aufbauen. Es klingt einfach als hätte man eine willkürliche Akkordkombination genommen, die zwar an und für sich harmonisch richtig ist, allerdings keinerlei Gewicht besitzt. Wenn man es mit dem klassischen Gitarrenriff schlechthin "Smoke On The Water" vergleicht, kann man dort sagen, dass dieses Riff eine Absicht hat, einen intelligenten Aufbau dem auch ein adäquates Ende nicht fehlt und damit auch einen Auftakt für eine Fortführung des Songs gibt. Wenn man sich nun die ganzen Riffs hier ansieht so gehen diese nirgends hin, bieten kaum einen überleitenden Charakter zu anderen Riffs im selben Song - sollte der Song weitere Riffs haben - und stellen damit eigentlich nur willkürlich wiederholte Akkordfolgen dar.

Die Texte selbst würde ich gerne bewerten, kann dies leider nicht, da sie gleichermassen wie das "Bandlogo" in der auf dem Cover ersichtlichen Kursivschrift niedergeschrieben sind und das auch nur sehr klein. Da wäre mir die klassische Frakturschrift lieber, die kann ich mittlerweile wenigstens ohne Probleme entziffern, aber das kursive Liniengebilde ist da leider kaum auszumachen. Aber ich denke ich liege mit meiner Vermutung, dass es kaum über Black Metal-Standard hinausreicht, nicht gänzlich falsch.

Nun stehe ich vor einem Problem. Mir persönlich gefällt die Scheibe zwar nicht wirklich, aber ich denke diese Art von Musik wird ihre Anhänger finden. Für Leute, die einen Klon der alten Tage in sehr schlechter Qualität wollen und dem ganzen modernen Black Metal nichts abgewinnen können ist dies sicherlich interessant. Aber auf der anderen Seite muss man sich fragen, ob sich solche Leute überhaupt noch mit Black Metal und der Szene auseinandersetzen sollen, denn meist sind sie wetternde Erwachsene, die nicht darüber hinwegkommen können, dass ihre Kindheit nun endgültig vorüber ist und sich für neue Bands sowieso nicht interessieren werden. Demnach werden Meti Bhuvah mit ihrem Album auch keinerlei grosse Schar dieser Alteingesessenen mobilisieren, da diese ihre Erstpressungen der frühen 90er sicherlich noch besitzen und damit ihren Spass haben werden. Im Endeffekt ist dieses Album aber verdammt langweilig und ist kaum eine relevante Anschaffung. Von daher denke ich, kann man es sich auch zwei Mal überlegen, bevor man Geld für eine der 333 Kopien ausgibt und es nicht vielleicht doch in etwas investiert, was den Black Metal als Kunstform effektiv weiter bringt und nicht alten Kindheitstagen nachtrauert.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Assault Records

Veröffentlichung

4/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal