"Mal wieder eine pagane Schwarzstahlband" - so war mein erster Gedanke. Doch da dieses Genre zuweilen echte Perlen zu bieten hat, freute ich mich auf hörbare Musik in der Hoffnung, nicht durch Vorschulmelodien entnervt die Anlage zerschiessen zu müssen. Und diese Hoffnung sollte sich auch bestätigen!

Nach einem sehr atmosphärischen Intro werden gleich mal schwirrende Klampfen um die Ohren des Hörers gehauen, ein sehr gelungener Einstieg! Helfahrt präsentieren hier bereits, dass ihre Titel sehr abwechlsungreich tönen - Tempovariationen, ruhigen Passagen und einigen anderen Spielereien sei es gedankt! Danach folgt sogleich der erste Höhepunkt des "Wiedergangs": "Irrlicht". Dieser wird nach dem nach vorne preschenden Anfang sehr groovig und versprüht eine sehr sehnsuchtsvolle Atmosphäre. Das ist Musik oberster Güteklasse! Und dann erst "Die Erde birgt den Tod"... meiner Meinung nach wirklich allererste Sahne! Dagegen verblasst ein grosser Teil der Szene.
So lässt sich die Liste der anderen Songs bedenkenlos fortsetzen: Es wird über die gesamte Spieldauer für Spannung gesorgt. Dies mündet im fast 10-minütigen "Herbst", welcher vom schleppenden Tempo über Flöteneinsätze bis hin zu Blastbeats alles bietet, was sich der geneigte Hörer wünscht.

Nicht unerwähnt bleiben sollte der sehr organische Klang der ganzen Platte, welcher auf keinen Fall überproduziert oder zu sauber klingt. Trotzdem sind alle Instrumente gut voneinander zu unterscheiden und man bekommt keinen Soundbrei serviert. Dies steht der insgesamt rauen Atmosphäre des Albums wirklich sehr gut zu Gesicht!
Textlich bewegen sich die Bayern auch auf gehobenem Niveau und verwenden auch immer wieder alte Sprachen. Weit ab von gängigen Klischees wird so manche Peinlichkeit locker umschifft.

Allgemein bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass mir beim Hören immer wieder der Name "Helrunar" einfiel - Fans dieser genialen Band werden sicher auch mit "Wiedergänger" ihre helle Freude haben.
Fazit: Ich bin Hin und Weg von dieser Scheiblette! Die volle Punktzahl gibt es allerdings deswegen nicht, weil ich irgendwie vermute, dass der Nachfolger das vorliegende Album noch toppen könnte.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

SMP/Trollzorn

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal